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15/05/2011 / jasminhamadeh

Wo 3: aus strategischer – didaktischer – Moderatoren – Lerncoach – Sicht

Nutzen neuer Technologien bzw. Lerntechnologien / Erfahrungen mit / Möglichkeiten / Grenzen von E-Learning:

Mein Auftakt zu Woche 3 aus Erfahrungen mit mehrmonatigen moderierten Online Kursen in der berufsbegleitenden Weiterbildung:

Aus strategischer Sicht

Wenn Lerntechnologien eine Nachfrage bedienen können, sind sie gut und sinnvoll. Für neue Zielgruppen – und / oder um komfortabler zu sein für bestehende Zielgruppen (zeitliche / räumliche Flexibilität, Integration von Kommunikationswegen, die ohnehin genutzt werden etc.)

Aus didaktischer Sicht

Erlebter Gewinn beim Einsatz von Lernplattformen und kooperativen / kommunikativen Funktionen

  • (Neue) Lerntechnologien sind dann sinnvoll, wenn sie helfen, effizient und nachhaltig Lernziele zu erreichen – also ein gut durchdachtes didaktisches Konzept unterstützen oder überhaupt erst ermöglichen.
  • individuellere Lernwege möglich – auch „schlicht gestrickt“: z. B. Lesen Sie zuerst die strukturiert aufbereiteten Hintergrundinfos – oder starten Sie mit dem Fallbeispiel und suchen sich dann das nötige Wissen.
  • Kollaboratives / Kooperatives Erarbeiten und Reflektieren für viele Zielsetzungen wichtig – und mit Lerntechnologien möglich.
  • Möglichkeit zur Reflektion durch asynchrone Aktivitäten ( Forendiskussion z. B.)
  • Einbeziehen unterschiedlicher Lerntypen
  • Arbeitsteiliges Lernen möglich: z. B. Recherche aufteilen, Ergebnisse / Zusammenfassungen austauschen (WebQuests, JournalClub etc.)
  • Motivation durch Kooperation / Verbindlichkeit einer Gruppe gegenüber
  • Nachhaltige Aktivität ermöglicht:  z. B. Rechercheaufträge statt aufbereiteter Informationen, kooperatives Lösen von Aufgaben – unterstützt von WIKIs, Foren, Virtuellen Klassenräumen

Herausforderungen

  • Übersichtlichkeit für alle Beteiligten
  • Einschätzen des zeitlichen Umfangs für alle Beteiligten
  • Angemessene methodische Vielfalt bei organisatorischer Einheitlichkeit
  • Kompetenzen der Teilnehmer (v. a. Technik und virtuelle Teamarbeit) und Moderatoren (v. a. Online-Moderation)

Hilfreich

  • Einführung in Virtuelle Teamarbeit – oder starke Unterstützung zu Beginn – aber auch währenddessen
  • Ausbildung der Moderatoren
  • Entlastung der inhaltlichen Moderatoren durch Lerncoach
  • Zweigleisige didaktische Planung: Wie erreiche ich meine Ziele – aber auch. Tolle Funktionen / Tools zur Verfügung: Was könnte ich daraus mal machen?

Aus Moderatorensicht

  • Mehr Reflektions- und Reaktionszeit (in Foren z. B.)
  • Möglichkeit Teilnehmer in Diskussionen „kommen zu lassen“, Impulse aufzunehmen, strukturiert weiterzuführen und zu vernetzen.
  • Synchrone Aktiviäten effizient vorbereiten und nachbereiten

Herausforderung: nicht übermoderieren, zeitliches Engagement im Griff behalten, Eigenverantworlichkeit der Teilnehmer im Blick behalten – und gleichzeitig Dienstleister sein

Aus Sozialtutor/Lerncoach-Sicht

Eine kontinuierliche, lösungsorientierte, unkomplizierte, zugewandte Betreuung hilft über fast alles hinweg: Unsicherheiten / Schwierigkeiten im Umgang mit Plattformen / Tools etc., nicht so tolles didaktisches Konzept, Herausforderungen bei Motivation und Zeitmanagement.

Da können Schwierigkeiten auch zum Startpunkt stärkerer Bindung werden – statt zum Drop-Out-Punkt.

Herausforderung:  Nicht zu früh, nicht zu spät eingreifen; nicht zu aufdringlich, nicht zu zurückhaltend; Kanal offen halten ohne zu nerven; unterstützen, aber nicht „entmündigen“

Allgemeines

  • Aktualität durch Recherche / Vertiefung der Teilnehmer selbst – im Netz.

3 Kommentare

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  1. Gaby Goldberg / Mai 16 2011 11:16

    Hi Jasmin,
    ich finde deine Zusammenfassung (zu diesem Thema und auch zu anderen) sehr hilfreich – „nicht übermoderieren“ lässt sich vielleicht noch ergänzen um „beitragsbezogen moderieren“. Du sprichst die virtuelle Teamarbeit an: das ist ein Thema, worüber ich mir den Kopf zerbreche, seit ich mich mit Web-Lernene beschäftige. Ich habe es als häufige Quelle für Unmut kennengelernt und frage mich, wie man das auffangen kann. Und welche Rolle die Moderation dabei spielen kann und muss.
    Grüße, Gaby Goldberg (im opco auf http://lernexperiment.wordpress.com)

    • jasminhamadeh / Mai 16 2011 13:21

      Hallo Gabi,
      dank dir für dein motivierendes und inhaltliches Feedback.
      Schön jetzt mal wieder aus Teilnehmer-Perspektive zu erleben, wie sehr das freut und antreibt, weiterzudenken – und zu teilen.

      Ja, „beitragsbezogen“ halte ich auch unbedingt für wichtig. Und gerade auch da muss man sich vor der Übermoderation schützen… damit für die Teilnehmer auch noch was zu sagen bleibt…

      Zum Thema „virtuelle Teamarbeit“ setz ich mich nochmal hin… Im Zusammenhang mit Möglichkeiten und Grenzen des E-Learnings / online-Lernens kann ich noch ein beitragen. Vorwiegend positive Erfahrungen – um das schonmal vorwegzunehmen. Ich sag dann Bescheid.

      Grüße ins Netz und nach Jerusalem, Jasmin

  2. Gaby Goldberg / Mai 16 2011 13:44

    🙂 🙂 🙂 Danke!

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